1890 bis 1950
1890 Die "Sängerrunde" Schon bei den Mönchen des ehemaligen Oberrieder Wilhelmitenklosters stand die Pflege des Gesanges und der Musik im Mittelpunkt des täglichen Lebens. Durch die Auflösung des Klosters 1806/1807 fehlten lange Zeit wichtige musikalische Kräfte und Impulse in der Gemeinde. Erst ab 1866 findet sich unter Leitung des Lehrers Konrad Neff erneut ein ausgezeichneter Kirchenchor in Oberried zusammen - ein reiner Mädchenchor. Konrad Neff träumte jedoch immer von der Bildung eines gemischten Chores. Hugo Homburger trat nach dem Tod Konrad Neffs im Jahr 1890 seine Nachfolge als Lehrer und Chorleiter an. Homburger, ein hervorragender Organist und Chormusiker gründete die "Sängerrunde" Oberried, ein Doppelquartett, das bei diversen weltlichen und kirchlichen Festen das traditionelle Liedgut der Volks- und Heimatlieder als kulturelle Einlage beisteuerte. 1907 Vereinsgründung Im Jahr 1907 wurde dann auf Initiative des damaligen Bürgermeisters Anselm Steinhart und mit Unterstützung ehemaliger Mitglieder der "Sängerrunde" der MGV Schwarzwald Oberried aus der Taufe gehoben. Gleich 23 aktive neue Sänger meldet das Protokoll der Gründungsversammlung am 7. November 1907. 1908 Satzung Die erste Vereinssatzung vom 17. Mai 1908 beinhaltete strenge Regeln, die besonderes Augenmerk auf die genaueste Überprüfung des Probenbesuches legten - da dieser doch die größte Wirkung auf die gesangliche Leistung ausübt. 1913 Fahnenweihe mit Festjungfrauen Mit einem eindrucksvollen Festakt am 20. Juli 1913 in Form einer Fahnenweihe bestätigte sich der MGV als feststehender Verein in Oberried. Die damals in Handarbeit gefertigte Fahne ist noch heute der Stolz des Vereins. 1933 Gründung des Musikvereins Oberried Nachdem sich die örtlichen Musikanten 1919 dem Gesangverein angeschlossen hatten, stiftete ihnen dieser 1923 das Startkapital für eine eigene Kasse. Über 25 Jahre nach der Gründung des Männergesangvereins fand schließlich am 25. Mai 1933 - ebenfalls im Gasthaus Sternen - die Gründung des Musikvereins statt. Die Zeit nach 1933 war durch die zahlreichen Einberufungen schwierig zu bewältigen, so dass die übrig gebliebenen Sänger nur noch bei Gefallenenehrungen oder Beerdigungen von Mitgliedern das vorgeschriebene Liedgut sangen. Die beiden Weltkriege lichteten auch die Reihen der Sänger - sechs von ihnen starben im ersten und wiederum sechs im zweiten. 1948 40jähriges Jubiläum Trotz des Versammlungsverbotes nach dem 2. Weltkrieg wagten es vier treue Freunde des Gesangs, eine erste Probe mit noch 16 verbliebenen Sängern in der Wohnstube des Albrechtenhofes zu organisieren. Es war das Geburtshaus von Rosel Zipfel, der damaligen Leiterin des Katholischen Kirchenchores, die zunächst auch die musikalische Leitung übernahm. Schnell wuchs der Chor durch verspätete Kriegsheimkehrer wieder auf eine Stärke von 37 Männern an und benötigte einen größeren Probenraum. In der Chorleitung folgte Alfred Herbst, Hauptlehrer in Kirchzarten und nachdem die Bestimmungen der französischen Militärregierung etwas gelockert wurden, konnten die Gesangsproben ab dem 3. Dezember 1947 wieder im alten Vereinslokal "Sternen-Post" stattfinden. Mit einem Jahr Verspätung - hervorgerufen durch die schlechten wirtschaftlichen Bedingungen in der Nachkriegszeit - konnte dann am 29. August 1948, kurz nach der Währungsreform, das 40jährige Bestehen gefeiert werden. Das Jubiläumsprogramm bestritt Oberried gemeinsam mit den Männerchören aus Kirchzarten, Buchenbach, Ebnet und Kappel.
1950 Pater Mayer, Missionar in Brasilen, besuchte seine ehemaligen Sängerkameraden. |